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Videos funktionieren – aber nicht zum Nulltarif

Social Media Video erstellen:

Aufwand vs. Nutzen

Wer „Handy hochhalten“ mit professionellem Storytelling, Planung und Qualitätsanspruch verwechselt, verbrennt Zeit und Budget. Wirkung entsteht über Konsistenz, klare Ziele, saubere Produktion und laufende Kontrolle.

Warum Video und wo es sich lohnt

  • Aufmerksamkeit & Vertrauen: Bewegte Bilder zeigen Menschen, Prozesse, Qualität.
  • Sichtbarkeit in Suche/Antwort-Engines: Erklärvideos beantworten Nutzerfragen effizient.
  • Vertrieb & Recruiting: Praxis-Clips, Produkt-Demos, Referenzen, Team-Einblicke.

Aber: Wirkung braucht Zeit (Verbreitung in Wellen, Lernphasen der Plattformen) und Frequenz (Videothek statt Einzelhit).

Zielbild vor dem Dreh: Was soll das Video leisten?

Lege ein Hauptziel pro Serie fest:

  • Leads (z. B. Demo anfordern)
  • Direkter Verkauf (Shoppable Kurzvideos)
  • Recruiting (Arbeitsalltag, Werte)
  • Markenaufbau (Qualitätsbeweise, Referenzen)

Dazu die Kennzahlen:

  • 3-Sekunden-Haltequote (früher „Hook-Hold-Rate“): Wer bleibt über die ersten 3 s?
  • Durchsichtsquote (früher „View-Through“): Wie viel wird gesehen?
  • Klickrate auf Vorschaubild (früher „Thumb-CTR“)
  • Klickrate, In-den-Warenkorb-Rate, Konversionsrate, durchschnittlicher Bestellwert, Werbeausgaben-Rendite (ROAS)
Social-Media Video

Storytelling, das in Social wirkt

(ohne Kino-Budget)

  • Aufhänger (0–3 s) – Problem/Versprechen in einem Satz.
  • Nutzteil (10–30 s) – 1–3 Beweise/Schritte, keine Floskeln.
  • Beleg (5–15 s) – Demo, Messwert, Zertifikat, Referenzkunde.
  • Handlungsaufruf (2–5 s) – „Demo anfordern“, „Preisrechner“, „Jetzt bewerben“.

Formate:

  • Hochkant-Kurzvideos (9:16, 15–45 s) – Aufhänger testen.
  • Erklär-/Referenzvideo (1–4 min) – Tiefe & Beweise.
  • Live-Format (10–30 min) – Einwände klären, Nähe schaffen

Qualität ist kein Luxus sie zahlt auf Conversion ein

  • Ton vor Bild: Externes Mikro. Schlechter Ton killt Wiedergabezeiten.
  • Licht: Weiches Hauptlicht + Aufheller. Mischlicht vermeiden.
  • Ruhiges Bild: Stativ/Gimbal; deutliche Nahaufnahmen.
  • Markenbild: Dezente Bauchbinden, Untertitel immer.
  • Rechte & Pflichten: Musik/Bilder, Anzeige, Datenschutz.
„Handy hochhalten kann jeder“ – aber: Konzept, Licht, Ton, Schnitt, Text, Rechte und Ausspielung kosten Zeit und Geld.
Genau das trennt Wirkung von Zufall.

Aufwand vs. Nutzen – realistisch gerechnet

Minimal-Setup pro Monat (Beispiel B2B):

  • 1 Drehtag (4–6 h) → 1 Langformat + 6–10 Kurzclips
  • Vorproduktion/Redaktion: 8–12 h (Recherche, Skript, Motivliste)
  • Postproduktion: 12–18 h (Schnitt, Untertitel, Vorschaubilder, Exporte)
  • Ausspielung: 6–8 h (Uploads, Texte, Kampagnenparameter, Community)

Nutzen:

  • Mehrfachverwertung (ein Dreh → viele Snippets)
  • Dauerbrenner-Inhalte (FAQ/How-to wirken Monate)
  • Verzahnung im Trichter (erneute Ansprache, E-Mail, Landingpages)

Denke in: „Videothek × Monate × Trichter“, nicht „ein Video = Umsatz“.

 

Kontrolle: Messen – lernen – nachschärfen.

Wöchentlich:

  • 3-Sekunden-Haltequote, Durchsichtsquote, Vorschaubild-Klickrate
  • Top-3 Aufhänger und Top-3 Standbilder identifizieren, Varianten nachschieben
  • Kommentare/Fragen → Stoff für neue Clips

Monatlich:

  • Kohorten-Auswertung (Umsatz/Leads je Erstkontakt-Monat 30/60/90 Tage)
  • Anstieg der Markensuche (Brand-Search)
  • Lecks im Trichter: Ladezeit, Formular, Zahlarten, UX

Quartal:

  • Format-Mix prüfen (Kurz/Erklär/Live)
  • Budget zu den effizientesten Serien verschieben

Unternehmerfreunde 90-Tage-Plan

Woche 1–2 – Ziel & Setup:

  • Ziel/Kennzahlen, Entscheidungsweg (Kaufreise), Themen-Säulen
  • Technik-Check, Markenleitfaden, Rechte, Kampagnenparameter (UTM), Tracking

Woche 3–4 – Pilot

  • 2. Dreh, Serienrhythmus (z. B. 2 Kurzclips/Woche + 1 Erklärvideo/Monat)
  • Erneute Ansprache (Retargeting), Download-Anreiz (z. B. Checkliste)

Woche 9–12 – Optimieren:

  • Kohorten-Auswertung, Best-of neu schneiden, Lücken schließen
  • Landingpages/Shop nachziehen, nächstes Quartal planen

Was es kostet und was „kostenlos“ wirklich kostet

  • Inhouse light: Teamzeit + Basis-Ausrüstung → günstig, Risiko bei Qualität/Konstanz
  • Hybrid (empfohlen): Konzept/Regie + Dreh/Schnitt extern, Teil intern → gute Balance
  • Full Service: Idee bis Ausspielung extern → höchste Qualität, planbare Frequenz, höheres Budget

Merksatz: Geringe Produktionskosten ohne Konzept führen oft zu höheren Ausspielkosten (mehr Werbung nötig, weil der Inhalt nicht trägt).

Wer Social-Media-Video professionell denkt, plant Ziele, Serien, Qualität und akzeptiert, dass Wirkung Zeit braucht. Danach folgt Umsatz. Ohne Plan bleibt Video Zufall.

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